Mosaik im Bad liegt im Trend. Die aus kleinen Elementen zusammengesetzten Fliesenmuster bieten eine Vielfalt an Materialien, Formen und Farben für extravagante Gestaltungslösungen. Was manchem Design-Liebhaber nicht bewusst ist: Schon in der Antike verzierte der dekorative Flächenschmuck Tempel und Profanbauten.
Mosaik im Bad liegt im Trend. Die aus kleinen Elementen zusammengesetzten Fliesenmuster bieten eine Vielfalt an Materialien, Formen und Farben für extravagante Gestaltungslösungen. Was manchem Design-Liebhaber nicht bewusst ist: Schon in der Antike verzierte der dekorative Flächenschmuck Tempel und Profanbauten.
Frühe griechische Fliesenbilder sind aus naturbelassenen Kieseln. Die Römer arbeiteten mit gleichmäßig behauenen Steinwürfelchen. So konnten sie präziser verlegen und die Fugen minimieren. Aus kleinen Kuben ließen sich zudem sehr exakte Linien und Farbverläufe legen. Beeindruckendes Beispiel: Die Schlachtszene des Alexander-Mosaiks von Pompeji mit vier Millionen Steinchen auf mehr als 15 Quadratmetern.
Frühchristliche Künstler verwendeten stark lichtreflektierende Glassteine. Sie waren ideal, um Innenräume von Kirchen auszustatten. Die bedeutendsten Werke gibt es heute noch in Ravenna zu sehen – als Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Auch Byzanz brachte Mosaikkunst in Gotteshäuser. Mit der osmanischen Eroberung und der Umwandlung der Kirchen in Moscheen verschwand sie unter Putz und Farbe – oder wurde zerstört. In der Hagia Sophia in Istanbul bedeckten goldgrundierte Mosaike ursprünglich über 10.000 Quadratmeter. Das berühmte Deesis-Mosaik ist heute zwar freigelegt. Seitdem man die Sophienkirche, die seit 1935 Museum war, 2020 zum zweiten Mal zur Moschee machte, ist das Kunstwerk allerdings verhängt.
Grafische Verzierungen haben im Islam Tradition. Die typischen Kacheln zeigen wegen des Bilderverbots keine Darstellungen von Menschen, sondern geometrische Formen und Kalligraphie. Dass die von großer Komplexität sind, ist nicht zu übersehen.
2007 haben Wissenschaftler im Iran an Bauten aus dem 15. Jahrhundert aperiodische Muster entdeckt, die Mathematiker eigentlich erst seit 30 Jahren kennen. Man ist sich noch uneins, ob die „quasikristalline“ Geometrie zufällig ist oder die orientalische Architektur uns 500 Jahre voraus war. Fest steht: Islamische Mosaikkunst beeindruckt.
Die Zeiten, da man die bunten Steinchen in Handarbeit setzte, sind passé. Aber auch auf Matten vorverlegt büßt diese Handwerkskunst nichts von seiner Ausstrahlung ein – besonders im Bad.
Mosaikfliesen sind gleichzeitig Blickfang und Belebung für den Raum. Es gibt sie in allen Farbnuancen in Kantenlängen ab einem Zentimeter – quadratisch, rechteckig, rund und oval. Machen Sie die Wahl der Maße und der Form von der Größe Ihres Bads und dem gewünschten Effekt abhängig.
Mit Materialkombinationen erzielen Sie auch sonst starke Effekte. Fliesenhersteller machen hier mittlerweile fast alles möglich.
Mosaikfliesen erzeugen ganz unterschiedliche Wirkungen. Vor allem aber unterteilen sie den Raum optisch. Setzen Sie sie deshalb nicht durchgängig ein. Geben Sie Ihren Wänden Profil: Betonen Sie einen Bereich in Ihrem Badezimmer mit intensiven Farben und glänzenden Oberflächen.
Setzen Sie an anderer Stelle matte Uni-Farbe für eine unaufdringliche Optik ein. Spielen Sie mit Formen und Mustern. Nutzen Sie Oberflächenstrukturen mit 3D-Effekte für eine extravagante Note. Strukturierte Fliesenflächen punkten auch bei der Funktionalität: Sie überspielen Kalk und andere unschöne Ablagerungen. Kombinieren Sie Mosaikwände bewusst mit Badmöbeln und Armaturen.
Sie werden sehen: Fläche und Einrichtung setzen sich gegenseitig in Szene.